Kim übernimmt ihr erstes Team
Kim übernimmt ihr erstes Team
Charly hat beschlossen, dass sie einen Tapetenwechsel braucht. Sie will richtig Zeit in einer Gegend verbringen, in der die Leute nicht über Corona oder über Embedded-Entwicklung reden - oder wenigstens in einer Sprache, die sie nicht versteht.
Sabbatical können wir in der Firma machen, das hat sie schon geklärt.
Die Frage ist: wie unterstützen wir das Team während dieser Zeit?
Charly hat die Idee, dass Kim sie als Scrum Master vertreten könnte.
Als Erstes holt sie Esther hinzu und trifft sich mit ihr und Kim, um einen Plan zu entwickeln.
Kim ist begeistert von der Vorstellung, sie ist aber unsicher, ob sie das schon kann und ob sie in der Rolle akzeptiert würde.
Am Ende ihres Meetings haben die drei eine Liste von Dingen, die zu klären und zu erledigen sind
- Ist das Team einverstanden
- Ist Beate als Chefin einverstanden
- Wird die Zusammenarbeit mit Adam als Product Owner funktionieren
- Was muss Kim wissen und können, um zu starten
- Welche Unterstützung und Coaching braucht sie in der Anfangszeit
- Was ist Kim's initialer Plan zum weiterlernen
- Woran sehen wir, das die Sache funktioniert? Wie, wann, wie oft holen wir uns Feedback ein
Das heißt, zuerst will sich Kim darüber klar werden, was sie kann und weiß, dann entwickelt sie einen Plan und auf dieser Grundlage reden sie mit den Stakeholdern.
Kim macht eine Liste mit Dingen, die sie wissen und können sollte.
Sie sollte wissen und können:
- Was sind ihre Aufgaben und Verantwortungen
- Was sind die wichtigsten Ziele und Erfolgskriterien des Teams
- Welche agilen Methoden verwendet das Team und wie funktionieren sie
- Allgemeine Moderationstechniken
- Welche Meetingarten gibt es und wie kann man sie gestalten
- So lange Charly noch da ist: shadowing oder pair work: Kim begleitet Charly bei allen Aktivitäten, Meetings bereiten sie zu zusammen vor, sie reflektieren Kims Fortschritt und holen sich regelmäßig Feedback von Esther.
- Schrittweise tauschen sie die Rollen, Kim übernimmt und Charly gibt Feedback.
- Esther übernimmt die Mentoring-Rolle - und kommt im Lauf der Zeit dann weniger häufig, nur noch bei Bedarf. Zum Beispiel hilft sie bei den ersten beiden Retrospektiven, die Kim moderiert oder beim Moderieren eines Konflikts zwischen zwei Teammitgliedern.
Kim sieht sich verschiedene Varianten für Lernziele für Scrum Master an. Sie orientiert sich dann zunächst an den <a href="/lernreisen/lernreise-scrum-master/" raget="_blank">Scrum Master Kompetenzstufen</a> der DACH30 Gruppe und sieht sich die shu-Stufe an.
Sie ermittelt ihre Lücken und entwickelt ihren ersten Plan.
Aus gutem Grund baut man in jede Aktivität einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess ein.
Kim überlegt sich für den Start eine sehr einfache Variante: ihre Meßgrößen sind die Meinung des Teams, des Product Owner und der übrigen Stakeholder über ihre Arbeit und die Bewertung des Teams durch sich selbst und die übrigen Stakeholder.
Kim plant, diese Bewertungen einmal im Monat zu erfragen und zu kommunizieren und dabei auch Ideen zur Weiterentwicklung dieser Bewertungsmethode zu entwickeln.